Kurzmeldungen aus der Welt der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitswesens.
Architektenwettbewerb für neue Klinik Ottakring abgeschlossen
Der WIGev will bis 2040 die Klinik Ottakring mit moderner Architektur bei laufendem Betrieb neu errichten. Mitte Oktober hat Gesundheitsstadtrat Peter Hacker das Siegerprojekt des EU-weiten, zweistufigen Architekturwettbewerbs bekannt gegeben: AHA – Austrian Healthcare Architects Wien wurde von einer 12-köpfigen Fachjury unter Vorsitz des Schweizer Architekten Daniele Marques aus 28 eingereichten Projekten prämiert. Der Entwurf sieht ein Zentralgebäude vor, das alle medizinischen Abteilungen mit den Ambulanzen, die Zentrale Notaufnahme, die Erstversorgungsambulanz und die OPs beherbergen wird. Darüber befinden sich die Bettenstationen mit vorgelagerten Dachterrassen. AHA – Austrian Healthcare Architects wurde als Generalplaner beauftragt. Baustart für den Klinikneubau ist 2026; das Bauprojekt wird bis 2040 in mehreren Etappen auf dem jetzigen Klinikgelände umgesetzt.
Ärztinnen stärker suizidgefährdet als Allgemeinheit
Das Selbstmordrisiko für Frauen ist im Arztberuf im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung immer noch deutlich höher, so das Ergebnis einer Meta-Analyse an der MedUni Wien. Betrachtet man die gesamte Ärzteschaft, so sind die Suizidraten im Laufe der Zeit aber zurückgegangen. Das Forschungsteam der MedUni Wien hat die Ergebnisse von 39 Studien aus 20 Ländern untersucht, die zwischen 1960 und 2024 veröffentlicht wurden und die Suizidraten unter Ärzten und Ärztinnen mit denen der Allgemeinbevölkerung verglichen. Dabei zeigte sich, dass das Suizidrisiko bei Ärztinnen deutlich höher (76 %) war als in der Allgemeinbevölkerung. Bei männlichen Ärzten besteht im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung kein erhöhtes Risiko.
Radiologie-Rohbau für LKH Graz ist fertig
Ende September wurde in Graz die Gleichenfeier für den Neubau der Universitätsklinik für Radiologie gefeiert. Das Gebäude umfasst 877 Räume in zwei, teils unterirdischen Hauptbauteilen. Im Bauteil eins sind die Allgemeine Radiologische Diagnostik inklusive Brustgesundheitszentrum, konventioneller Röntgen- und US-Diagnostik sowie MRT- und CT-Geräte untergebracht, weiters die Angiographieanlagen für die Neuroradiologie, vaskuläre und interventionelle Radiologie, das Preclinical Imaging, administrative Bereiche und eine Seminarzone mit Hörsaal. Im zweiten Gebäudeteil befindet sich die Nuklearmedizin mit den SPECT/CT- und PET/CT-Geräten sowie die neue Hochdosistherapie-Bettenstation, Speziallabore (Radiopharmazie-Labor, RIA-Labor) und das Zyklotron zur Herstellung individueller Radiopharmaka. Die Fertigstellung des Bauprojektes ist für Anfang 2026 geplant.
Healthacross MED Gmünd mit zweitem WHO-Bericht ausgezeichnet
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat über das grenzüberschreitende Ordinations-Projekt Healthacross MED Gmünd im September einen zweiten Bericht veröffentlicht, der die Gesundheitseinrichtung als Leuchtturm-Projekt auf großer Bühne präsentiert. Das Gesundheitszentrum Healthacross MED Gmünd, in dem seit 2021 sowohl die tschechischen als auch die österreichischen Patientinnen und Patienten behandelt werden, wurde im Rahmen eines INTERREG-Projektes geplant. Die Errichtung konnte über das österreichische Programm zur ländlichen Entwicklung zur Gänze finanziert werden.
Verkauf der VAMED-Rehakliniken nur teilweise vollzogen
Der Verkauf der VAMED-Rehabilitationskliniken an das französische Private-Equity-Unternehmen PAI ist seit 1. Oktober abgeschlossen. Die VAMED AG hat den Abschluss des Geschäfts bestätigt, wobei 70 Prozent an PAI gehen und 30 Prozent bei der deutschen Fresenius verbleiben. Von den 21 VAMED-Standorten in Österreich, die in der Auslage standen, werden sieben vorerst doch nicht verkauft. An allen ausgenommenen Einrichtungen ist die öffentliche Hand beteiligt. Neben der Kinder-Reha St. Veit im Pongau und dem Anton-Proksch-Institut in Wien werden auch die Standorte Kapfenberg, Gmundnerberg, Enns sowie Eggenburg und die dazugehörige Rehaklinik in Gars am Kamp nicht verkauft.
Standortpapier für NÖ-Kliniken schlägt Wellen
Für großes mediales Aufsehen sorgte im Oktober eine Arbeitsunterlage der Landesgesundheitsagentur (LGA) Niederösterreich. Darin wird unter anderem die Schließung von vier der 27 Spitalsstandorte in Niederösterreich vorgeschlagen. Das Konzept listet die Auflassung der Kliniken Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau (Bezirk Korneuburg) auf. Diese Standorte sollen in einem neuen Krankenhaus Weinviertel Süd-West zusammengelegt werden. Gesundheitsökonomin Maria Hofmarcher-Holzhacker erklärte in einem „Presse“-Interview die Zusammenhänge: „Nach ihrer Lesart“ käme anstelle der aufgelösten Klein-Kliniken ein modernes Haus mit „mehr als 300 Betten der erweiterten Versorgung“. Auf Ebene der Basis- und Akutversorgung bräuchte es allerdings zwingend Alternativen zu den zugesperrten Häusern, „was in diesem Papier berücksichtigt zu sein scheint“. Der NÖ Gesundheitspakt soll im ersten Quartal 2025 fixiert werden.