Sport hilft gegen Nebenwirkungen von Chemotherapien. Wie ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Basel zeigte, kann ein spezifisches Training Nervenschäden in vielen Fällen vorbeugen. Für die Studie, die in der Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht wurde, ließen die Forschenden Krebspatientinnen und -patienten während ihrer Chemotherapie zweimal wöchentlich 15- bis 30-minütige Trainingseinheiten absolvieren.
Diese Trainingseinheiten konnten das Auftreten von Nervenschäden um 50 bis 70 Prozent reduzieren, wie ein Vergleich über fünf Jahre mit einer Kontrollgruppe zeigte, in der die Patientinnen und Patienten kein solches Training absolvierten. „Das Potenzial körperlicher Aktivität wird enorm unterschätzt“, wurde Studienleiterin Fiona Streckmann in einer Mitteilung der Universität Basel zur Studie zitiert.
Die Sporteinheiten hatten laut der Studie auch noch weitere Vorteile: Sie verbesserten die subjektiv empfundene Lebensqualität und machten ungünstige Dosisreduktionen der Krebsmedikamente seltener notwendig.
Nervenschäden sind ein weit verbreitetes Problem bei Chemotherapien. Bei Therapien mit den Medikamente Oxaliplatin oder Vinca-Alkaloiden treten sie bei 70 bis 90 Prozent der Behandelten auf, wie die Universität Basel erklärte. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen verschwinden sie nach der Krebstherapie wieder, bei den anderen rund 50 Prozent bleiben sie jedoch bestehen. Fachleute sprechen von Chemotherapie-induzierter peripherer Neuropathie.
(APA/ag/red.)