Das Biotechunternehmen Medigene will Kosten senken und plant einen drastischen Stellenabbau. Ab 2025 sollen etwa 40 Prozent der Stellen gestrichen werden, teilte die Gesellschaft aus Martinsried bei München mit. Nach eigenen Angaben beschäftigt Medigene derzeit etwa 80 Mitarbeiter. Bei der Forschung und Entwicklung will sich das auf Krebsimmuntherapien spezialisierte Unternehmen nur noch auf die Programme mit dem höchsten Renditepotenzial konzentrieren.
Die klinische Studie für das Hauptprogramm MDG1015 zur Behandlung solider Tumore wird vorerst verschoben, während andere Projekte vollständig auf Eis gelegt werden. „Gleichzeitig bemühen wir uns weiterhin um zukünftige Finanzierungen und Partnerschaften, um deren weitere Entwicklung wieder aufzunehmen“, hieß es seitens Medigene.
Das Unternehmen wurde 1994 als Spin-off des Münchner Genzentrums gegründet und konnte seither nur begrenzt Erfolge verzeichnen. Die Rechte an den wenigen Produkten, die es auf den Markt schafften, darunter die Genitalwarzensalbe Veregen und das Krebsmittel Eligard, wurden im vergangenen Jahrzehnt verkauft. Im vergangenen Jahr verzeichnete Medigene bei einem Umsatz von 6 Mio. Euro einen Verlust von gut 16 Mio. Euro. Ende Oktober meldete Medigene liquide Mittel von 9,5 Mio. Euro, die voraussichtlich bis Juli 2025 ausreichen sollen.
(APA/Reuters/red.)