Reha – kurz und knapp

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Autor: Josef Ruhaltinger

Kurzmeldungen aus dem Bereich der Rehabilitation.

Rechnungshof: Rehabilitation empfiehlt individuellere Therapien

Der Rechnungshof Österreich veröffentlichte Ende November einen Prüfbericht zu „Entwicklung und Steuerung“ und „Organisation und Umsetzung“ in der Medizinischen Rehabilitation. Dabei fordert er eine stärkere Anpassung an die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Obwohl die Pensionsversicherung (PV) seit 2016 Schritte zur Individualisierung unternommen habe, bleibe die Therapiezeit mit 1.800 Minuten über drei Wochen hinweg weitgehend standardisiert. Abweichungen würden lediglich in drei Prozent der Fälle auftreten. Zudem kritisiert der Rechnungshof, dass Anträge auf Rehabilitation weiterhin in Papierform eingereicht werden müssen. Er empfiehlt eine rasche Digitalisierung des Antragsprozesses. Des Weiteren bemängelt der Rechnungshof unklare Zuständigkeiten zwischen Pensions- und Krankenversicherung sowie die Benachteiligung von Pensionsbeziehenden, die keinen Anspruch auf ambulante Rehabilitation haben. Gleiches gelte für Behandlungen bei psychischen und Lympherkrankungen. Positiv hervorgehoben wird hingegen der Ausbau der stationären Rehabilitation für Kinder und Jugendliche, wobei jedoch der steigende Bedarf im Bereich Mental Health die noch junge Infrastruktur bereits wieder vor neue Herausforderungen stelle.

Reha-Technologie in der Ausbildung

Die Digitalisierung hält Einzug in die Rehabilitation und Ergotherapie – ein Trend, den auch die Hochschulausbildung aufgreift. An der IMC Fachhochschule Krems hatten Studierende der Ergotherapie die Gelegenheit, moderne Technologien in der neurologischen Rehabilitation kennenzulernen. Im Rahmen eines Vortrags von Nicoline Kluppenegger, Expertin für klinische Anwendungen von tyromotion, dem Grazer Hersteller von Therapiegeräten, wurden verschiedene digitale Reha-Technologien vorgestellt. Besonders im Fokus standen dabei die Geräte, die das Bewegungs- und Gleichgewichtstraining der Patienten durch interaktive Anwendungen fördern. Die Studierenden konnten die Systeme direkt ausprobieren und ihre potenziellen Einsatzmöglichkeiten in der Therapie testen.

Studie über TakoTsubo-Patienten

Die Forschungsabteilung der PV erstellt gemeinsam mit dem Reha-Zentrum Bad Tatzmannsdorf eine Studie, um die Auswirkungen eines spezifischen Resilienz-Trainings auf Patienten mit TakoTsubo-Kardiomyopathie zu untersuchen. Diese Herzerkrankung, oft durch plötzlichen oder anhaltenden Stress ausgelöst, erfordert eine gezielte medizinische Rehabilitation. Die Studie überprüft, ob stationäre Reha-Maßnahmen die persönliche Widerstandskraft gegenüber psychischem Stress verbessern können. Besonders die psychologische Betreuung und Resilienzförderung sollen dazu beitragen, die soziale und berufliche Teilhabe der Betroffenen langfristig zu stärken.

Reha ohne Grenzen

Das Reha-Zentrum Gröbming der Pensionsversicherung (PV) begrüßte Ende Oktober eine Delegation des serbischen Rehabilitationszentrums Banja Koviljača. Das serbische Reha-Zentrum ist seit 2021 Kooperationspartner der PV. Damit ermöglicht Österreichs größter Rehabilitationsträger heimischen Versicherten eine Rehabilitation in ihrer Muttersprache. Ziel des Treffens war der fachliche Austausch über Rehabilitationsmethoden, insbesondere in den Bereichen des Stütz- und Bewegungsapparats sowie der Rheumatologie. Die PV betont die Bedeutung solcher Begegnungen für die Qualitätssicherung und die kontinuierliche Verbesserung ihrer Einrichtungen.

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