Die Suchttherapieeinrichtungen der Vorarlberger Stiftung Maria Ebene brauchen eine neue Gesamtleitung. Primar Philipp Kloimstein zieht sich nach Kritik zurück. Man trenne sich auf seinen Wunsch einvernehmlich, hieß es am Freitag in einer Aussendung der Stiftung. Stiftungspräsident Manfred Brunner erklärte, man bedaure diesen Schritt sehr. Es gelte nun eine interimistische Leitung und per öffentlicher Ausschreibung rasch eine Nachfolge zu finden.
„Ich habe für mich nach reiflicher Überlegung aufgrund der medialen Berichterstattung der letzten Wochen die Entscheidung getroffen, dass so keine vertrauensvolle, sinnstiftende und wertschätzende Arbeit bzw. Zukunft mehr möglich ist und habe das Kuratorium der Stiftung Maria Ebene um die einvernehmliche Auflösung meines Dienstvertrages gebeten“, so Kloimstein in der Mitteilung. Brunner will nun in Abstimmung mit dem Land schnellstmöglich eine neue Leitung finden.“Wir sind gerade dabei, das alles zu regeln“, sagte Brunner. Aktuell seien alle Betten belegt, der Betrieb laufe uneingeschränkt weiter. Kloimstein habe seine Unterstützung für einen geregelten Übergang angeboten.
Kloimstein, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, hatte die ärztliche Leitung des Suchtkompetenzzentrums im April 2020 übernommen. Seither gab es wiederholt Kritik, einerseits wegen Umstrukturierungen wie der Schließung bzw. der Integration der Außenstelle Lukasfeld, andererseits wegen Konflikten zwischen Personal und Leitung. Vorarlberger Medien hatten in den vergangenen Tagen über erneute Vorwürfe berichtet, die die Stiftungsführung und Kloimstein zurückwiesen. Die Stiftung Maria Ebene mit Sitz in Frastanz (Bez. Feldkirch) ist Trägerin des Krankenhauses Maria Ebene, der Therapiestation Carina, Beratungsstellen in Bregenz, Feldkirch und Bludenz sowie der Abgabestelle Bregenz und der Präventionseinrichtung Supro in Götzis (Bez. Feldkirch).
(APA/red.)