Engpässe bei Kochsalzlösung: Weitere Verschärfung erwartet

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Scho

Die Knappheit bei Kochsalzlösung droht sich wegen eines akuten Mangels in den USA nach Hurrikan „Helene“ zu verschärfen. „Durch den Abzug von Infusionslösungen aus Deutschland und Europa in Richtung USA kann sich die Lage hier, über alle Containerformen und Formate hinweg, weiter verschärfen“, sagte eine Sprecherin des Pharmaunternehmens Fresenius Kabi. „Helene“ habe den größten Produktionsstandort der USA für Infusionslösungen beschädigt.

Bereits jetzt klagen Krankenhäuser in Deutschland über Lieferengpässe. Grund seien zum einen Probleme bei der Produktion der Injektionsflaschen, erklärte die Sprecherin. „Fresenius Kabi hat den zuständigen Behörden Anfang März und Ende Mai einen Lieferengpass für isotonische Kochsalzlösungen in Glasflaschen (50ml und 100ml) gemeldet“, fuhr sie fort. „Ursache dafür war ein Lieferengpass bei einem unserer Lieferanten für Glasflaschen. Seitdem versorgen wir unsere Kunden mit rund 80 Prozent des durchschnittlichen Bedarfs der letzten Monate.“

Zudem macht Fresenius Kabi die erhöhte Nachfrage im Markt für isotonische Kochsalzlösungen für den Mangel verantwortlich. Wegen des demografischen Wandels, einer steigenden Anzahl an Operationen und Vorratshaltungen steige der Bedarf, „während es nur noch wenige Hersteller am Markt gibt“, gab die Sprecherin weiter an.

„Helene“ war Ende September in Florida auf Land getroffen und dann durch mehrere Bundesstaaten im Südosten der USA gezogen. Mehr als 230 Menschen kamen durch „Helene“ ums Leben, zahlreiche Gebäude wurden beschädigt oder komplett zerstört, weite Gebiete überschwemmt. „Helene“ war nach dem Hurrikan „Katrina“ im Jahr 2005 der folgenschwerste Sturm in der Region seit 50 Jahren.

(APA/ag/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Schwangerschaftsabbruch – Land Tirol verteidigt Register

Schwangerschaftsabbruch – Land Tirol verteidigt Register

Eine "individuelle Motivforschung" sei nicht Gegenstand der Erhebung, hieß es seitens des Landes. Durch die Maßnahme solle vor allem das "individuelle Beratungs- und Nachsorgeangebot" verbessert werden.

EU plant wegen Engpässen Änderungen in Arzneimittelgesetzgebung

EU plant wegen Engpässen Änderungen in Arzneimittelgesetzgebung

Den Vorschlag zur Überarbeitung der Arzneimittelgesetzgebung kündigte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides für März an. Vorgesehen werden dürften strengere Verpflichtungen für die Lieferung von Arzneimitteln sowie frühere Meldungen von Engpässen.