Gesundheitswirtschaft – kurz und knapp

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Josef Ruhaltinger

Kurzmeldungen aus der Welt der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitswesens.

Gesundheitsausgaben 2023 steigen parallel zur Wirtschaftsleistung

Im Jahr 2023 betrugen die Gesundheitsausgaben in Österreich rund 53 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 2,5 Milliarden Euro (+4,9 %) im Vergleich zu 2022 entspricht. Statistik Austria nennt als Hauptgründe gestiegene Personal- und Sachkosten sowie inflationsbedingte Anpassungen der Honorare und Gehälter. Etwa drei Viertel der Ausgaben wurden von der öffentlichen Hand (Bund, Länder, Sozialversicherung) getragen, der Rest von privaten Haushalten und Versicherungen. Ein Rückgang der COVID-19-bedingten Gesundheitsausgaben um 1,4 Milliarden Euro trug dazu bei, dass die Steigerung der öffentlichen Ausgaben nicht noch höher ausfiel. So wurden im Vergleich zu 2022 für COVID-19-Tests rund 1,4 Milliarden Euro weniger ausgegeben. Die Gesundheitsausgaben machten unverändert 11,2 % des BIP aus, ein im OECD-Vergleich hoher Wert (Durchschnitt: 9,2 %).

Die WHO nach Trump

Glaubt man dem – zu Redaktionsschluss – Kandidaten für das Amt des US-Gesundheitsministers, Robert F. Kennedy Jr., dann zählt die WHO zu einem der bestimmenden Strippenzieher des globalen Deep States. US-Präsident Donald Trump hat kurz nach seiner Amtseinführung den Austritt der Vereinigten Staaten aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeordnet. Trump stört sich vor allem an der Höhe der US-Beiträge zum WHO-Haushalt. Tatsächlich ist das Land mit 1,3 Milliarden US-Dollar wichtigster Geldgeber der Sonderorganisation der Vereinten Nationen. An zweiter Stelle folgen mit jeweils über 800 Millionen US-Dollar Deutschland und die Bill & Melinda Gates Foundation.

ELGA wird schrittweise ausgebaut

Es ist eine der letzten nachwirkenden Maßnahmen des scheidenden Gesundheitsministers Johannes Rauch: Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) in Österreich soll laut Novelle der ELGA-Verordnung in mehreren Etappen erweitert werden. Ab 1. Juli 2025 werden niedergelassene Ärzte verpflichtet, Labor- und Radiologiebefunde sowie zugehörige Bilder, wie Röntgenaufnahmen und MRT-Scans, in ELGA zu speichern. Ab 1. Januar 2026 sollen alle relevanten Gesundheitsdaten verfügbar sein, einschließlich der Befunde aus Krankenhäusern, Verschreibungen von freiberuflichen Ärzten ohne Kassenvertrag und Pflege­situationsberichte aus Pflegeheimen. Mit Beginn des Jahres 2028 müssen auch Pathologiebefunde integriert werden. Bis spätestens 2030 sollen sämtliche fachärztlichen Befunde digital in ELGA vorliegen. Patientinnen und Patienten sowie befugte GDA haben dann Zugriff auf die vollständigen medizinischen Daten. Eine Abmeldung aus ELGA bleibt weiterhin möglich.

ÖVGK schreibt Innovations- und Nachhaltigkeitspreise aus

Der Österreichische Verband Grüner Krankenhäuser (ÖVGK) vergibt jährlich seine Innovations- und Nachhaltigkeitspreise im Gesundheitswesen. Das Motto: „Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“. Der ÖVGK möchte damit die Innovatoren ins Rampenlicht rücken, die sich für eine ethische und nachhaltige Gesundheitsversorgung einsetzen. Dieses Jahr werden die Preise in den Kategorien Österreich und Wien vergeben. Zusätzlich wird zum Anlass des ersten Österreichischen Hitzeaktionstages (4. Juni 2025) ein Sonderpreis zum Thema Hitzeschutz im Gesundheitswesen verliehen. Bewerbungsschluss: Sonntag, 16. März 2025. Weitere Informationen finden Sie hier.

Steiermark stoppt Pläne für Leitspital Liezen

Die steirische Landesregierung hat in einer Sitzung Ende Jänner beschlossen, das geplante Leitspital in der Region Liezen nicht umzusetzen. Stattdessen soll ein neues Konzept entwickelt werden, das den Fokus auf das bestehende Krankenhaus in Rottenmann legt. Gleichzeitig sollen die Standorte Schladming und Bad Aussee erhalten und weiterentwickelt werden. Noch offen ist, wer genau das neue Konzept ausarbeiten wird – eine Projektgruppe muss erst besetzt werden. Ziel sei es, bis Ende des zweiten Quartals 2025 eine Lösung zu präsentieren. Erst danach sollen die endgültigen Entscheidungen getroffen werden. Bis dahin werden alle Arbeiten am ursprünglichen Leitspital-Projekt eingestellt, teilte die Landesregierung in einer Aussendung mit.

So sieht die Klinik des Jahres 2035 aus

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen setzen jedes europäische Staatenwesen unter Druck: Der Mangel an Fachkräften, der Trend zur Ambulantisierung sowie die Notwendigkeit ständiger Investitionen bringen die Gesundheitssysteme an ihre Grenzen. Gleichzeitig verändern technologische Errungenschaften wie Digitalisierung, Robotik und Künstliche Intelligenz die Abläufe in den Kliniken entscheidend. Das Buch „Krankenhaus der Zukunft“ vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik untersucht die wesentlichen betrieblichen Aspekte wie internen und externen Transport, Sendungsverfolgung und Inventarortung sowie Elemente der Prozessorganisation. Es beschreibt die wegweisenden Best Practices und Perspektiven bis zum Jahr 2035.

Das Krankenhaus der Zukunft – Von der Gegenwart in die Zukunft
Sebastian Wibbeling, Malin Gerhardt (Herausgeber), 2025 / Fraunhofer Verlag / ISBN 978-3-8396-2062-5

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Weiterlesen

Qualitätssicherung durch die Standardisierung von Prozessen

Wenn bei mir eine größere neue Anschaffung ansteht, informiere ich mich oft über die verschiedenen Angebote einzelner Hersteller. So reift bei mir die Vorstellung, welche Eigenschaften die angebotenen Produkte voneinander unterscheiden und welche Produkte ich als qualitativ hochwertig oder minderwertig einstufen würde. Das sind wichtige Entscheidungskriterien für meine Kaufentscheidung …